Sehen und gesehen werden

Das Internet ist eine riesige Plattform für Informationen jeglicher Art. Auch über einzelne Personen kann man viel herausfinden. Doch was, wenn man nicht möchte, dass man mit persönlichen Interessen im Netz gefunden werden kann?
Sichtbarkeit im Netz

Sehen und gesehen werden

Thema:
Sichtbarkeit im Netz
Kompetenz:
Folgebewusstein
Zeitaufwand:
4 min

Prolog

Sozialen Netzwerke zeichnen sich dadurch aus, dass Nutzer sich austauschen und gegenseitig über aktuelles informiert bleiben. Gerne zeigen Nutzer in einem Post mit wem Sie unterwegs sind oder erwähnen sich gegenseitig in Tweets. Das ist doch eigentlich nicht schlimm, oder?

Markiert werden

Versehen mit einem sogenannten Tag, also einer Markierung, erscheint man in sozialen Netzwerken auch immer wieder in Beiträgen, die man gar nicht selbst verfasst oder geteilt hat.
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Das digitale Bild von mir
Wie kommen die ganzen Informationen über mich ins Netz? Es gibt zwei Möglichkeiten, warum man über eine Suchmaschine im Internet etwas über sich selbst finden kann.
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Ich gebe selbst Dinge über mich im Netz preis. Poste Statusmeldungen, lade Fotos hoch oder erzähle meine Interessen. Auch zeige ich durch Tweets oder Forenbeiträge welche Interessen ich habe. Vielleicht schreibe ich sogar einen Blog.
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Andere Personen, wie Freunde oder Arbeitskollegen erwähnen mich in Beiträgen oder markieren mich auf einem Foto. Vielleicht tauche ich auch in der Abiturliste der lokalen Presse auf oder mein Foto ist auf der Teamseite der Firma zu finden.
Ich
Andere

Hintergrund

Über nahezu jeden Menschen gibt es Informationen im Netz. Wie ein Puzzle setzen sich diese zu einem Gesamtbild zusammen. Alle Fotos, Videos, Textbeiträge, Kommentare, Tags, Tweets oder Profile in sozialen Netzwerken, die im Internet von anderen eingesehen, kommentiert, weitergegeben oder sogar neu hinzugefügt werden können, beeinflussen dieses Bild eines Menschen im Netz. Nicht immer entstehen die Puzzleteile aus der eigenen Feder und durch Informationen, die man selbst über sich bereitwillig publiziert. Auch jede Markierung und Erwähnung von Anderen kann gesucht und auch gefunden werden. Die Trefferliste in der Suchmaschine zum eigenen Namen wird so stetig wachsen.

Was können Sie selbst tun?

  • Schauen Sie regelmäßig, was Suchmaschinen über Sie finden.
  • Überprüfen Sie den Kontext der Beiträge in denen Sie markiert werden.
  • Finden Sie ein Bild oder eine Information von sich im Netz, mit der Sie nicht einverstanden sind, teilen Sie dies dem jeweiligen Urheber mit.
  • Überlegen Sie selbst stets genau, was Sie über sich durch Kommentare, Likes, Posts oder Tweets preisgeben.

Kapitel:

Glossar

Urheberrecht
Das Urheberrecht ist der Schutzpatron der Kreativschaffenden. Wer Kreatives leistet und damit ein Werk schafft – zum Beispiel einen Text, ein Foto, einen Song etc. –, ist dessen Urheber. Das Urheberrecht stellt sicher, dass nur der Urheber darüber entscheiden darf, was mit seinem Werk passiert und wofür es genutzt wird. Will jemand anderes das Werk zu seinem eigenen Vorteil oder zum Geldverdienen verwenden, muss er dafür vom Urheber die Erlaubnis einholen und die Nutzungsrechte erwerben. Tut er dies nicht, bekommt er es mit dem Schutzpatron zu tun.
soziale Netzwerke
So wie Menschen sich gern zum Kaffeeklatsch oder zum Sport treffen, suchen sie auch im Internet die Gemeinschaft mit anderen. Den Ort dafür bieten soziale Netzwerke. Das sind virtuelle Gemeinschaften mit einer Onlineplattform als Treffpunkt. Dort können die Mitglieder des Netzwerkes ein persönliches (für andere sichtbares) Profil von sich erstellen, die Profile der anderen Mitglieder sehen, mit ihnen kommunizieren und sich austauschen. Das bekannteste soziale Netzwerk ist Facebook.
Privatsphäre
Meine Daten. Meine Post. Mein Telefonat. Meine Wohnung. – Alle Menschen haben das Recht, sich in bestimmten nichtöffentlichen Bereichen ihres Lebens frei und unbehelligt von äußeren Einflüssen zu entfalten. Diese Bereiche bilden die Privatsphäre und genießen besonderen Schutz. Umgangssprachlich versteht man unter Privatsphäre ganz persönliche Lebensbereiche, die vor anderen Menschen verborgen bleiben oder nur mit sehr vertrauten Personen geteilt werden.